Froelich

Unternehmer- und Bankiersfamilie

Autor: Dr. Gabrielevon Trauchburg

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • Der Stammvater Daniel Christoph Froelich kam 1787 aus Zweibrücken nach Augsbrg und beteiligte sich an der Kattunfabrik seines Schwiegervaters Carl Wohnlich, deren alleinige Leitung er später zusammen mit seinem Sohn Carl Eduard übernahm (’Froelich & Comp.’); 1818 waren 143 Arbeiter beschäftigt. 1821 Erhebung in den Adelsstand. Parallel zur Kattunfabrik gründeten Wohnlich und Johann Christian Froelich ein Bankhaus, das Staatskredite vergab und in Paris eine Niederlassung eröffnete. Ab 1822 richtete sich das Hauptinteresse der Familie auf das Bankgeschäft. 1825/26 Spaltung des Bankhauses ’Wohnlich & Froelich’ in dasjenige von Louis von Wohnlich und in die Bank ’Christian Froelich & Söhne’. Dieser wurde zusammen mit seinem Schwiegersohn Ferdinand Benedikt von Schaezler Mitbegründer der Augsburger Ersparniskasse (Stadtsparkasse Augsburg). 1823 Beteiligung an einer Schwefelsäurefabrik und 1835 an der ersten bayerischen Fernbahn Augsburg-München (Eisenbahn). Gustav Heinrich (* 30.6.1799, † 25.4.1864) und Theodor von Froelich waren 1837 an der Gründung der Mechanischen Baumwoll-Spinnerei und Weberei mitbeteiligt, deren Vorsitz Theodor von Froelich übernahm. Auf dem (ehemals Wohnlichschen) Gartengut des Bruders Albert von Froelich (* 26.10.1804, † 22.4.1875) entlang der heutigen Frölichstraße entstand 1891/93 aufgrund der Stiftung von dessen Tochter Stephanie Guiot du Ponteil die Evangelische Diakonissenanstalt. Carl Eduards Sohn, Robert von Froelich, blieb dem Bankgeschäft treu und gründete 1858 in München die Großhandlung und Bank ’Robert von Froelich & Comp.’, die 1869 in der Bayerischen Vereinsbank aufging. 1880-1887 war er Aufsichtsratsvorsitzender der Augsburger Kammgarn-Spinnerei AG. Mitglieder der Familie übernahmen zahlreiche Ehrenämter in der Stadt, unterstützten Stiftungen und betätigten sich als Mäzene.
  • Frölichstraße (Stadtjägerviertel, Amtlicher Stadtplan I 8).

Literatur:

Anton Werner, Die örtlichen Stiftungen für die Zwecke des Unterrichts und der Wohltätigkeit in der Stadt Augsburg, 1899

Wolfgang Zorn, Handels- und Industriegeschichte Bayerisch-Schwabens 1648-1870, 1961

Eduard Zimmermann, Augsburger Zeichen und Wappen, 1970, 3681

Jürgen Bartel, Augsburg-Lexikon, 21978, 22 f.

Richard Merz, Stadtsparkasse Augsburg, 1997.