Floßländen
Autor: Dr. Claudia Kalesse
Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe
- Zum Transport von Massengütern wie Holz, Tuffstein, Kalk und Gips gab es bereits in römischer Zeit Wasserbauten am Lech. Da sich der Fluss weiter ostwärts verlagerte, wurde ein breiter Floßbach unterhalb der Nieder- und Hochterrasse von Augsburg errichtet. In diesem Bereich des Vorderen Lech wurde das Wasser auch für den Mühlenbetrieb und die Rossschwemmen der Wirtschaftshöfe nutzbar gemacht. Die Floßländen befanden sich im von Mühlen frei gehaltenen Teil. So war die untere Floßlände am Sparrenlech bei der heutigen Ortsbezeichnung ’Im Elend’ (Name gebildet aus ’Anlände’); die obere Floßlände lässt sich seit dem 13. Jahrhundert an der heutigen Friedberger Straße in der Nähe des Klosters St. Nikolaus nachweisen, wurde später aber weiter nördlich zum Schwibbogentor verlegt, wobei sich die städtischen Holzlager außerhalb der Stadtbefestigung befanden, während die Flößer innerhalb wohnten; dort gab es auch ein Wirtshaus ’Zum Schiff’. Eine dritte Floßlände bestand am Lechhauser Ufer des Lech, also auf bayerischem Gebiet (Flößerei).
Literatur:
Walter Groos, Zur Augsburger Stadtentwicklung, in: Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte 34 (1972), 817 f.
Detlev Schröder, Stadt Augsburg, 1975, 99 f.