Fischmarkt

(Innenstadt, Amtlicher Stadtplan K 8)

Autor: Dr. Josef Mančal

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • Der zwischen St. Peter und dem Rathaus gelegene Platz wird erstmals 1260 urkundlich erwähnt. Das Stadtrecht von 1276 regelte den Fischverkauf und bestimmte hierfür einen eigenen Marktplatz. Um 1420 Bepflasterung und Errichtung eines öffentlichen Brunnens, auf dem bis 1537 eine 1511 vergoldete Ulrichsstatue stand, die dann durch eine Neptunsfigur ersetzt wurde. Bereits 1515 in der Chronik des Wilhelm Rehm als topographischer Begriff genannt. Spä­ter stand hier ein hölzerner Esel, auf den Soldaten der Stadtgarde zur Strafe gesetzt wurden, ab 1745 ein sog. ’Narrenhäusl’ für Betrunkene. 1888 wurde der Neptunbrunnen auf den Jakobsplatz versetzt. Mit dem Umbau des ehemaligen Schlachthauses (Schlacht- und Viehhof) neben der Stadtmetzg wurde nach 1900 bis zur Errichtung des Stadtmarktes u. a. der Fischverkauf dorthin verlegt. 1916-1945 stand hier die von Otto Holzer gestaltete Wehrsäule (Kriegerdenkmale).

Literatur:

Christoph J. Haid, Historische Nachweise über die ursprüngliche Benennung aller Straßen, Plätze, […] etc. in der Kreis-Hauptstadt Augsburg, 1833, 23 f.

Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert 25, 1896, 45

Urkundenbuch der Stadt Augsburg 1, 1874, 19 f.

Fritz Steinhäußer, Augsburg in kunstgeschichtlicher, baulicher und hygienischer Beziehung, 1902, 113-115

Walter Groos, Beiträge zur Topographie von Alt-Augsburg, 1967, 114 ff.

Elias Holl, 1985, 136 f.