Einwohnerzahlen

Autor: Dr. Wolfram Baer

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • Die ersten genaueren Einwohnerzahlen sind einer Volkszählung von 1635 zu entnehmen. Danach waren von insgesamt 16.432 Einwohnern 12.017 Protestanten und 4415 Katholiken. Frü­here Einwohnerzahlen können nur indirekt erschlossen werden. Neben Geburts-, Hochzeits- und Sterberegistern bilden die Steuerbücher die wichtigste demographische Quelle. Augsburg hatte um 1500 ca. 30.000 Einwohner, bis um 1620 stieg die Zahl auf etwa 40.000. Die Bevölkerungsverluste im Dreißigjährigen Krieg (allein 1628 etwa 9000 Pesttote) konnten erst im Verlauf des 19. Jahrhunderts aufgeholt werden. 1809 zählte Augsburg 16.944 Katholiken, 11.534 Protestanten und 634 Juden. Die starke Zuwanderung aus dem katholischen Umland im Zuge der beginnenden Industrialisierung führte zu einer Verschiebung zugunsten des katholischen Bevölkerungsteils. 1870 hatte Augsburg 51.220 und 1910 102.487 Einwohner. Nach kontinuierlichem Anstieg lebten Ende 1944 im zerbombten Augsburg noch 116.992 Personen. Nach dem Zweiten Weltkrieg siedelten sich zahlreiche Vertriebene an (1954: 28.833). Insbesondere durch die Eingemeindungen von 1972 stieg die Einwohnerzahl auf nahezu 257.000.

    Heute zählt die (nach München und Nürnberg) drittgrößte Stadt Bayerns 270.230 Wohnberechtigte, davon 254.855 Einwohner mit Hauptwohnsitz in Augsburg (Stand 1.1.1997).

Literatur:

A. Schreiber, Die Entwicklung der Bevölkerung Augsburgs vom Ende des 14. bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts, Diss. Erlangen 1922

Barbara Rajkay, Die Bevölkerungsentwicklung von 1500-1648, in: Geschichte der Stadt Augsburg von der Römerzeit bis zur Gegenwart, 21985, 252-258.