Eberle
Franz Xaver, * 4.7.1874 Augsburg, † 18.11. 1951 Augsburg, Weihbischof von Augsburg.
Autor: Prof. Dr. Herbert Immenkötter
Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe
- Theologiestudium in München als Alumne des Georgianums, Priesterweihe 1897. Kaplan in Neu-Ulm und Neuburg. 1898 Hofstiftsprediger, 1907 Stiftsherr an St. Kajetan in München. 1910 Promotion zum Dr. oec. publ., 1912 zum Dr. theol., dann Professor für Moraltheologie in Passau. 1914 Armeepfarrer. 1916 Domherr und Bistumstheologe in Augsburg, 1927-1942 Generalvikar, 1934-1951 Weihbischof von Augsburg. Sein Wirken im Dritten Reich wird bis heute kritisiert, obwohl seine Kontakte zu hohen Funktionären der NSDAP, besonders seine Freundschaft mit Gauleiter Karl Wahl, manche Strafmaßnahmen gegenüber Katholiken verhindern, erleichtern oder beenden halfen. Bischof Joseph Kumpfmüller ließ ihm in politischen Belangen freie Hand. In stolzer, nationalbewusster Verblendung besuchte Eberle im Dezember 1937 Hitler auf dem Obersalzberg, um, wie er meinte, im Alleingang das Verhältnis zwischen katholischer Kirche und dem NS-Regime zu verbessern, was natürlich erfolglos blieb. Nach dem Krieg gelang ihm zusammen mit Bischof Kumpfmüller die Gründung der ’Christlichen Wohnungshilfe’, die in weniger als drei Jahren 1200 Wohnungen errichten konnte (Ulrichswerk).
Literatur:
Christus! - nicht Hitler, 1984
Peter Rummel, Die Augsburger Bischöfe, Weihbischöfe und Generalvikare vom 17. Jahrhundert bis zum 2. Vatikanischen Konzil, in: Jahrbuch des Vereins für Augsburger Bistumsgeschichte 24 (1990), 82 f.
Helmut Witetschek, Dem christlichen Humanum verpflichtet, in: Vom christlichen Glauben geprägt, 1992, 71-114.