Collegium musicum

Autor: Dr. Josef Mančal

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • Insbesondere im 17. und 18. Jahrhundert gebräuchliche Bezeichnung für eine freie Musiziervereinigung von Berufs- und Laienmusikern. Ein erstes privates Collegium musicum ist in Augsburg 1684 nachweisbar, das erste institutionalisierte Collegium wurde 1713 von Philipp David Kräuter gegründet und setzte sich u. a. aus Stadtpfeifern, Mitgliedern der fürstbischöflichen Hofkapelle und aus Laienmusikern zusammen; 1752 als ’Musikübend- und liebende Gesellschaft’ von dem Kattunfabrikanten Anton Christoph Gignoux reorganisiert. Seit 1755 öffentliche Konzerte im Bäckerhaus; 1756 u. a. Uraufführungen zweier Werke Leopold Mozarts. Zu den bekanntesten Mitgliedern in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts gehörten Johann Georg Lang, Johann Jakob Lotter d. J., Johann Gottfried Seyfert und Johann Andreas Stein. Ab 1779 erhielt das Collegium musicum Konkurrenz durch ein von Friedrich Hartmann Graf gegründetes Konzertunternehmen, das ab 1783 Abonnementkonzerte im Saal der Kaufleutestube veranstaltete. Das Collegium musicum bestand bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. Das Collegium musicum der Universität Augsburg, eine Musiziergemeinschaft, der Instrumentalisten und Vokalisten aus allen Fakultäten angehören, besteht seit 1979.

Literatur:

Erich Valentin, Augsburger Musik zwischen dem Dreißigjährigen Krieg und dem Ende der Reichsstadt, in: Musik in der Reichsstadt Augsburg, 1965, 103-148

Josef Manč

al, Augsburger Musikleben, in: Aufbruch ins Industriezeitalter 2, 1985, 544-555

Franz Krautwurst / Wolfgang Zorn, Bibliographie des Schrifttums zur Musikgeschichte der Stadt Augsburg, 1989

Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Sachteil, 2, 21995, 944-951.