Carli

Handels- und Bankiersfamilie

Autor: Dr. Gerhard Hetzer

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • 1727 ließ sich der Wechselhändler Tomaso Carli aus Bolvedro-Tremezzo (Comer See) in Augsburg nieder. Die Familie beteiligte sich am Münzhandel zwischen Westeuropa und der Levante, u. a. in Verbindung mit dem Einschmelzen schlechter Münzen und Neuprägungen in Tirol, seit 1764 auch am Prägegeschäft der kaiserlichen Münzstätte in Günzburg (dort seit 1765 Betrieb einer eigenen Treib- und Seigerhütte). Daneben Engagement im Kupfer- und Baumwollhandel. 1776 Einstellung der Silber- und Kupferfaktorei. Die Familie konnte ihre wirtschaftliche Bedeutung bis ins 19. Jahrhundert bewahren. Sie zählte 1807 zu den Kreditoren der bayerischen Krone. Mit dem Kursverlust der österreichischen Staatspapiere ging das Bankhaus 1826 in Konkurs.

Literatur:

Wolfgang Zorn, Handels- und Industriegeschichte Bayerisch-Schwabens 1648-1870, 1961.

Cali'sches Gartenhaus am Schwibbogentor