Bossart

(Bosshard, Bosshart), Kistler, Musikinstrumentenbauer

Autor: Dr. Josef Mančal

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • Zwei Mitglieder der Familie erlangten zu Beginn des 17. Jahrhunderts neben Sixtus Rauwolf Ansehen. Beide lieferten u. a. nach Dinkelsbühl und an den Hof von Neuburg/Donau Instrumente.
  • 1) Rudolf, * 1561, † nach 1628. Ausbildung zum Kistler, danach in Lyon, dort eventuell Lehre bei einem Schü­ler des bedeutenden Lautenbauers Kaspar Tiefenbrucker. Fertigte u. a. Instrumente für Christoph Fugger, der selbst Laute spielte; eine italienisch beeinflusste Viola da Gamba (1628) ist erhalten. Spätestens ab 1610 bis Ende 1626 bei den Augsburger Meistersingern aktiv.
  • 2) Jakob, * um 1595, † um 1640. Sohn von 1), vor allem als Geigenbauer tätig. Von ihm sind einige Instrumente (Chitaronne 1629; Viola da Gamba um 1630, Violine 1631) nachgewiesen. Bei den Augsburger Meistersingern von Ende 1618 bis Mitte 1627 aktiv; Gewinner der Singschule am 19.1.1625.

Literatur:

Adolf Layer, Augsburger Musik im Barock, in: Augsburger Barock, 1968, 453 ff.

Ders., Die Allgäuer Lauten- und Geigenmacher, 1978, 34, 103, 116, 175

Franz Krautwurst / Wolfgang Zorn, Bibliographie des Schrifttums zur Musikgeschichte der Stadt Augsburg, 1989

Die Schulordnung und das Gemerkbuch der Augsburger Meistersinger, 1991.