Baugarten
Autor: Dr. Peter Stoll
Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe
- Der Baugarten zwischen Rauwolffstraße, Unterer Jakobermauer und Gänsbühl setzte sich aus dem (südlichen) Oberen und dem (nördlichen) Unteren Baugarten zusammen. Die beiden städtischen Güter wurden jeweils dem katholischen bzw. evangelischen Stadtbaumeister zur Nutznießung überlassen. Nach dem Übergang Augsburgs an Bayern wurden die Baugärten 1807 versteigert. Das Gasthaus im Oberen Baugarten (mit beiden Anwesen war die Schankgerechtigkeit verbunden) diente ab 1723 bzw. 1827 als Spielort bürgerlicher Theatergesellschaften. Nach 1854 war hier bis 1944 das Baugartenspital, eine Filiale des Hauptkrankenhauses, untergebracht. Nach der ins 16. Jahrhundert zurückreichenden Häuserreihe, zu der dieses Gebäude gehörte, dem sogenannten Baugartenstöckle, war früher eine kurze Straße zwischen Gänsbühl und Hasengasse benannt (’Stock’ = Haus mit Erdgeschoss und einem darüberliegenden Stockwerk). 1986 wurde die Bezeichnung gelöscht, da die Bebauungsstruktur dieses Gebietes sich inzwischen grundlegend verändert hatte.
Literatur:
Christoph J. Haid, Historische Nachweise über die ursprüngliche Benennung aller Straßen, Plätze, […] etc. in der Kreis-Hauptstadt Augsburg, 1833, 8 ff.
Friedrich A. Witz, Versuch einer Geschichte der theatralischen Vorstellungen in Augsburg, 1876, 32 f.
Gerhard Hetzer, Augsburger Theaterwesen 1770-1850, in: Aufbruch ins Industriezeitalter 2, 1985, 527-543.