Studien zur Geschichte des bayerischen Schwaben, Band 39.1 (Hrsg. Rolf KIeßling, ab Bd. 45 Gerhard Hetzer)
- 400 Seiten, Abbildungen: 7 Abb., 19 Graphiken, Hardcover
- Format 23,0 x 16,0 cm
- 1. Auflage
- Erscheinungsdatum: 10.12.2009
Die Augsburger Waisenhäuser der frühen Neuzeit gehören zu den ältesten in Europa und können durch eine exzellente Quellenlage als Paradebeispiel für die Fürsorgemaßnahmen dieser Zeit gelten. Der erste Band dieser umfassenden Untersuchung behandelt die Verflechtung von Karitas, Konfession und Kapital. Die Verwalter der Waisenhäuser wollten die bestmögliche Versorgung der ihnen anvertrauten Waisenkinder unter idealer Ausnutzung vorhandener Ressourcen und waren deshalb in allen Wirtschaftsbereichen präsent; sie agierten und investierten auf den Kapital-, Arbeits- und Warenmärkten Augsburgs. Gleichzeitig brachten sie den Waisenkindern bürgerliche Tugenden wie Fleiß, Sparsamkeit und Gehorsam bei, um deren Zukunftschancen zu optimieren.
Die Waisenhäuser standen somit an der Wiege einer kapitalistischen Wirtschaft und Gesellschaft – dies ist ein ganz neuer Blick auf die Armenfürsorge im Alten Europa.