Schönfeld

Johann Heinrich, * 23.3.1609 Biberach, † 1684 Augsburg, Maler, Porträtist, Radierer, Zeichner

Autor: Dr. Gode Krämer

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • 1626 Lehre in Memmingen vielleicht bei Johann Sichelbein, 1627 und 1629 Geselle in Stuttgart und Basel. Ab 1632/33 18 Jahre in Italien, 12 davon in Neapel. 1648 in Rom im Dienst des Fürsten von Orsini. Mitglied der nordischen Schilderbent (Bentname ’Triangel’). 1651 über Venedig nach Augsburg, wo er 1652 Bürger- und Meisterrecht erlangte. 1653 wohl kaiserlicher Aufträge wegen in Regensburg, vielleicht auch in Wien. 1655 Heirat mit A. E. Strauß aus Ulm. Beherrschende Malerpersönlichkeit Süddeutschlands im 17. Jahrhundert. Sein Einfluss auf die hier tätigen Maler ist überall greifbar. Malte ebenso für katholische Höfe und Klöster wie für den protestantischen Adel und Bürgerstand. In Augsburg sind nur wenige Altarblätter erhalten: ’Heiliger Hieronymus’ (um 1660/70, Bischöfliches Ordinariat, aus dem Dom), Bilder in St. Anna, der Barfüßerkirche und vor allem die beiden monumentalen Gemälde ’Kreuztragung’ und ’Kreuzabnahme’ (1665) in evangelisch Heilig Kreuz. Letzteres wird auf einer Inschrift als Stiftung von Schönfeld für die Kirche bezeichnet, nachdem es Streit um die Bezahlung gegeben hatte. 12 Bilder und Zeichnungen aus allen Schaffensepochen in den Kunstsammlungen Augsburg vermitteln einen guten Überblick über seine Kunst.

Literatur:

Herbert Pée, Johann Heinrich Schönfeld, 1971

Rolf Biedermann, Die Zeichnungen des Johann Heinrich Schönfeld, in: Jahrbuch der Staatlichen Kunstsammlungen in Baden-Württemberg 8 (1971), 119 f.

Ders., Unbekannte Zeichnungen von Johann Heinrich Schönfeld, in: ebenda 20 (1983), 33 f.

Deutsche Barockgalerie. Katalog der Gemälde, 21984, 222 f.

Meisterzeichnungen des deutschen Barock, 1987, 134-139

Claudia Madel-Böhringer, Die Nachfolge Johann Heinrich Schönfelds, Diss. München 1987

Johann Eckart von Borries, 'Een Hoog-duytse Pinker-hand'. Johann Heinrich Schönfeld als linkshändiger Zeichner, in: Pinxit, sculpsit, fecit. Festschrift für Bruno Bushart, 1994, 122 f.